Herzgesundheit & Prävention
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häufigste Todesursache in Deutschland. Mit der richtigen Prävention, Medikamenten und Lebensstilmaßnahmen lassen sich bis zu 80% aller Herzinfarkte und Schlaganfälle verhindern.
Verfügbare Herz-Kreislauf-Medikamente
Kardioprotektive Medikamente im Vergleich
| Medikament | Wirkstoffgruppe | Hauptwirkung | Indikation | Risikoreduktion |
|---|---|---|---|---|
| Ramipril | ACE-Hemmer | Gefäßerweiterung, Organschutz | Nach Herzinfarkt, KHK, Diabetes | -25% Herzinfarkt |
| Bisoprolol | Betablocker | Pulssenkung, Anti-Arrhythmie | Nach Herzinfarkt, Herzschwäche | -30% Mortalität |
| Atorvastatin | Statin | Cholesterinsenkung, Plaquestabilisierung | Hohes Cholesterin, KHK | -40% Herzinfarkt |
| Aspirin | TAH | Thrombozytenhemmung | Nach Herzinfarkt, Sekundärprävention | -25% erneuter Infarkt |
Was sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen?
Herz-Kreislauf-Erkrankungen (kardiovaskuläre Erkrankungen) umfassen alle Erkrankungen des Herzens und der Blutgefäße. Dazu gehören koronare Herzkrankheit (KHK), Herzinfarkt, Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen, Schlaganfall und periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK).
In Deutschland sterben jährlich über 340.000 Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen – das sind fast 40% aller Todesfälle. Die häufigsten Ursachen sind Herzinfarkt (ca. 50.000 Tote/Jahr) und Schlaganfall (ca. 60.000 Tote/Jahr). Die gute Nachricht: Viele dieser Todesfälle sind vermeidbar.
Wichtig zu wissen
80% aller Herzinfarkte und Schlaganfälle sind durch konsequente Prävention vermeidbar. Die Kombination aus gesundem Lebensstil und – bei Bedarf – medikamentöser Therapie kann Ihr Risiko drastisch senken. Je früher Sie beginnen, desto größer der Nutzen.
Risikofaktoren erkennen und behandeln
Die meisten Herz-Kreislauf-Erkrankungen entstehen durch bekannte und größtenteils beeinflussbare Risikofaktoren:
Hauptrisikofaktoren
- •Bluthochdruck: Größter Risikofaktor (50% aller Herzinfarkte)
- •Hohes Cholesterin: LDL > 160 mg/dl verdreifacht Risiko
- •Rauchen: Verdoppelt Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko
- •Diabetes: 2-4x höheres Risiko für Herzerkrankungen
- •Übergewicht: BMI > 30 erhöht Risiko um 50%
Weitere Risikofaktoren
- •Bewegungsmangel: Sitzende Lebensweise
- •Ungesunde Ernährung: Zu viel Fett, Zucker, Salz
- •Chronischer Stress: Erhöht Blutdruck und Entzündungen
- •Familiäre Belastung: Herzinfarkt bei Verwandten
- •Alter: Risiko steigt ab 45 (Männer) / 55 (Frauen)
Medikamentöse Herzschutz-Therapie
Bei bestehender Herzerkrankung oder hohem Risiko ist eine medikamentöse Therapie unverzichtbar. Die sogenannte 4-Säulen-Therapie nach Herzinfarkt oder bei koronarer Herzkrankheit umfasst:
- Thrombozytenaggregationshemmer (TAH): Aspirin 100mg verhindert Blutgerinnsel (-25% erneuter Infarkt)
- Statine: Atorvastatin senkt Cholesterin und stabilisiert Plaques (-40% Herzinfarkt)
- ACE-Hemmer: Ramipril schützt Herz und Gefäße, senkt Blutdruck (-25% Herzinfarkt)
- Betablocker: Bisoprolol senkt Puls, schützt vor Rhythmusstörungen (-30% Mortalität)
Vorteile der kombinierten Herzschutz-Therapie:
- 50-70% Reduktion des Risikos für erneuten Herzinfarkt
- 40% Reduktion des Schlaganfallrisikos
- Verlängert Lebenserwartung um durchschnittlich 5-10 Jahre
- Verbessert Lebensqualität durch weniger Beschwerden
Koronare Herzkrankheit (KHK)
Die koronare Herzkrankheit ist die häufigste Form von Herzerkrankungen. Dabei sind die Herzkranzgefäße(Koronararterien), die den Herzmuskel mit Sauerstoff versorgen, durch Ablagerungen (Plaques) verengt. Dies führt zu Durchblutungsstörungen des Herzmuskels.
Typische Symptome sind Brustschmerzen bei Belastung (Angina pectoris), die in Ruhe wieder verschwinden. Unbehandelt kann KHK zu Herzinfarkt, Herzschwäche oder plötzlichem Herztod führen. In Deutschland leiden etwa 6 Millionen Menschen an KHK.
- ⚠️Brustschmerzen/Druck bei Anstrengung (Angina pectoris)
- ⚠️Atemnot bei Belastung oder in Ruhe
- ⚠️Leistungsminderung und schnelle Ermüdung
- ⚠️Herzrhythmusstörungen oder Herzstolpern
Herzinfarkt erkennen – Leben retten
Ein Herzinfarkt ist ein lebensbedrohlicher Notfall. Dabei wird ein Herzkranzgefäß durch ein Blutgerinnsel komplett verschlossen. Der dahinterliegende Herzmuskel erhält keinen Sauerstoff mehr und stirbt innerhalb von Stunden ab. Je schneller die Behandlung, desto mehr Herzmuskel kann gerettet werden.
⚠️ Alarmsignale Herzinfarkt – Sofort 112 anrufen!
- •Starker Brustschmerz (mehr als 20 Min., Vernichtungsgefühl)
- •Ausstrahlung in linken Arm, Schulter, Kiefer, Oberbauch
- •Atemnot, Todesangst, kalter Schweiß
- •Bei Frauen oft atypisch: Übelkeit, Oberbauchschmerzen, Rückenschmerzen
Lebensstil für ein gesundes Herz
Medikamente allein reichen nicht – ein herzgesunder Lebensstil ist das Fundament jeder Prävention:
- Nichtrauchen: Wichtigster Faktor – halbiert Herzinfarktrisiko innerhalb 1 Jahr
- Bewegung: 150 Min. moderate Aktivität/Woche (Gehen, Radfahren, Schwimmen)
- Mediterrane Ernährung: Viel Gemüse, Fisch, Olivenöl, Nüsse, Vollkorn
- Normalgewicht: BMI 18,5-25 anstreben
- Blutdruckkontrolle: Zielwert < 140/90 mmHg (bei Diabetes < 130/80)
- Cholesterinkontrolle: LDL < 116 mg/dl (bei KHK < 70 mg/dl)
- Stressmanagement: Entspannungstechniken, ausreichend Schlaf
Online-Konsultation: Unser zugelassener Arzt prüft Ihre Eignung für kardioprotektive Medikamente anhand eines medizinischen Fragebogens und Ihrer Risikofaktoren. Bei Eignung erhalten Sie innerhalb von 24 Stunden ein gültiges Rezept und Ihre Medikamente werden diskret verpackt in 24-48 Stunden geliefert.
