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    Gicht-Behandlung

    Gicht entsteht durch erhöhte Harnsäurewerte und verursacht schmerzhafte Gelenkentzündungen. Mit Allopurinol werden 80-90% anfallsfrei. Colchicin lindert akute Anfälle binnen 24h. Online-Konsultation, diskrete Lieferung.

    80-90% anfallsfrei
    Harnsäure senken
    Anfallsprophylaxe
    24-48h Lieferung

    Was ist Gicht?

    Gicht (Arthritis urica) ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der sich Harnsäure-Kristalle in Gelenkenablagern und schmerzhafte Entzündungen verursachen. In Deutschland leiden 1-2% der Bevölkerung an Gicht, Männer sind 10x häufiger betroffen als Frauen (vor der Menopause).

    Harnsäure entsteht beim Abbau von Purinen (Bestandteile der DNA). Normalwert: 3-7 mg/dl. Bei Gicht: über 7 mg/dl (Hyperurikämie). Ab dieser Schwelle kristallisiert Harnsäure aus und lagert sich bevorzugt in kalten Körperregionen ab – besonders in der Großzehe (60% der ersten Anfälle), aber auch Knöchel, Knie, Finger, Ellenbogen.

    Wichtig zu wissen

    Der erste Gichtanfall kommt oft nachts oder morgens ohne Vorwarnung. Das betroffene Gelenk schwillt stark an, rötet sich, überwärmt und ist extrem schmerzhaft – selbst die Berührung durch die Bettdecke ist unerträglich. Unbehandelt hält der Anfall 5-10 Tage an, mit Behandlung 2-3 Tage.

    Stadien der Gicht

    Stadium 1: Asymptomatische Hyperurikämie

    • Harnsäure erhöht (über 7 mg/dl)
    • Keine Symptome, keine Anfälle
    • Kann Jahre oder Jahrzehnte dauern
    • Behandlung: Meist keine Medikamente, nur Lebensstiländerung

    Stadium 2: Akuter Gichtanfall

    • Plötzliche extreme Gelenkschmerzen (oft nachts)
    • Schwellung, Rötung, Überwärmung
    • Meist Großzehe (Podagra), manchmal Fieber
    • Behandlung: Colchicin oder NSAR + Kühlung + Ruhigstellung

    Stadium 3: Interkritisches Stadium

    • Beschwerdefreie Zeit zwischen Anfällen
    • Intervalle werden ohne Therapie kürzer
    • Harnsäure weiterhin erhöht
    • Behandlung: Nach 2. Anfall Allopurinol-Dauertherapie beginnen

    Stadium 4: Chronische Gicht

    • Häufige Anfälle, Dauerschmerzen
    • Gelenkschäden, Bewegungseinschränkung
    • Gichttophi (sichtbare Harnsäureablagerungen)
    • Komplikationen: Nierensteine, Niereninsuffizienz

    Behandlung von Gicht

    Die Gicht-Therapie hat zwei Ziele: Akute Anfälle lindern und Harnsäure dauerhaft senkenum weitere Anfälle zu verhindern.

    Medikamenten-Übersicht:

    • Akuter Anfall (Colchicin): Traditionelles Gicht-Medikament, hemmt Entzündungsreaktion auf Harnsäure-Kristalle. Dosierung: 0,5mg alle 1-2 Stunden bis Besserung (max. 6mg/Tag). Wirkung binnen 24 Stunden. Nebenwirkung: Durchfall (dosisabhängig). Alternative: NSAR (Ibuprofen, Diclofenac, Indometacin).
    • Dauertherapie (Allopurinol): Hemmt Harnsäure-Produktion durch Blockade des Enzyms Xanthinoxidase. Senkt Harnsäure von über 7 mg/dl auf Zielwert unter 6 mg/dl (ideal unter 5 mg/dl). Dosierung: Start 100mg/Tag, langsam steigern auf 300-600mg/Tag. WICHTIG: Nicht während Anfall starten. In ersten 6 Monaten zusätzlich niedrig dosiertes Colchicin (0,5mg/Tag) zur Anfallsprophylaxe. Lebenslange Einnahme.
    • Ernährung & Lebensstil: Gewichtsreduktion, Alkoholkarenz (besonders Bier), purinarme Kost (Innereien, Sardellen, Hering meiden), viel trinken (3 Liter/Tag), Kirschen (entzündungshemmend), fettarme Milchprodukte. Ernährung kann Harnsäure um 10-20% senken.

    Online-Konsultation: Unser Arzt prüft anhand Ihrer Harnsäurewerte und Anfallsfrequenz, ob Allopurinol oder Colchicin für Sie geeignet ist. Bei Eignung erhalten Sie innerhalb von 24 Stunden ein Rezept und Ihre Medikamente werden diskret verpackt in 24-48 Stunden geliefert. Regelmäßige Harnsäure-Kontrollen (alle 6 Monate) sind wichtig.

    Häufig gestellte Fragen

    Was ist Gicht und wie entsteht sie?
    Gicht ist eine Stoffwechselerkrankung durch erhöhte Harnsäurewerte im Blut. Harnsäure-Kristalle lagern sich in Gelenken ab und verursachen schmerzhafte Entzündungen. In Deutschland leiden 1-2% der Bevölkerung an Gicht, Männer 10x häufiger als Frauen (vor Menopause). Ursachen: Primäre Gicht (90%): Genetisch bedingte Harnsäure-Überproduktion oder verminderte Ausscheidung. Sekundäre Gicht (10%): Durch Erkrankungen (Niereninsuffizienz, Blutkrebs) oder Medikamente (Diuretika). Typischer Verlauf: Anfälle mit extremen Gelenkschmerzen (oft Großzehe), danach beschwerdefreie Intervalle. Unbehandelt: Chronische Gicht mit Gelenkschäden, Gichttophi (Harnsäureablagerungen unter Haut), Nierensteine.
    Was hilft bei einem akuten Gichtanfall?
    Bei akutem Gichtanfall: Gelenk ruhigstellen und hochlagern, kühlen (Eisbeutel), viel Wasser trinken (3 Liter/Tag, Harnsäure ausschwemmen). Medikamente: Colchicin 0,5mg alle 1-2 Stunden bis Besserung (max. 6mg/Tag), wirkt spezifisch gegen Gicht-Entzündung, Nebenwirkung Durchfall bei hoher Dosis. Alternative: NSAR (Ibuprofen 800mg, Diclofenac 150mg), wirken schmerzlindernd und entzündungshemmend. NICHT: Allopurinol während Anfall starten (verschlimmert Anfall), aber weiternehmen wenn bereits eingestellt. Anfall dauert unbehandelt 5-10 Tage, mit Behandlung 2-3 Tage. Bei schwerem Anfall: Kortison-Injektion ins Gelenk oder oral.
    Wie wirkt Allopurinol und wann wird es eingesetzt?
    Allopurinol ist Dauertherapie zur Senkung der Harnsäure. Wirkweise: Hemmt Enzym Xanthinoxidase, dadurch weniger Harnsäure-Produktion. Harnsäurewert sinkt von über 7mg/dl auf Zielwert unter 6mg/dl (besser unter 5mg/dl). Indikation: Nach 2. Gichtanfall, bei Gichttophi, Nierensteinen, chronischer Gicht. Dosierung: Start niedrig 100mg/Tag, langsam steigern bis 300-600mg/Tag. WICHTIG: Nicht während akutem Anfall starten (verschlimmert Anfälle). In ersten 6 Monaten: Zusätzlich Colchicin 0,5mg/Tag (Anfallsprophylaxe). Wirkung: Nach 2-6 Monaten Harnsäure normalisiert, Anfallsfrequenz sinkt, nach 1-2 Jahren meist anfallsfrei. Lebenslang einnehmen (Absetzen führt zu erneutem Harnsäure-Anstieg).
    Welche Ernährung ist bei Gicht wichtig?
    Ernährung kann Harnsäure um 10-20% senken (ersetzt meist nicht Medikamente, aber wichtige Ergänzung). MEIDEN: Innereien (Leber, Nieren), Sardellen, Hering, Makrele, Muscheln (sehr hoher Puringehalt), Fleischextrakte, Hefe. Alkohol (besonders Bier – enthält Purine und hemmt Harnsäure-Ausscheidung). Fruktose-haltige Getränke (Softdrinks). REDUZIEREN: Fleisch (max. 100g/Tag), Fisch (2x/Woche fettarme Sorten), Hülsenfrüchte (moderater Puringehalt). EMPFOHLEN: Fettarme Milchprodukte (senken Harnsäure), Kirschen (entzündungshemmend), Kaffee (senkt Harnsäure), viel Gemüse, Vollkornprodukte. WICHTIG: Viel trinken (3 Liter/Tag Wasser), Gewichtsreduktion (jedes kg weniger senkt Harnsäure), aber keine Crash-Diäten (lösen Anfälle aus).
    Kann Gicht geheilt werden?
    Gicht ist nicht heilbar, aber sehr gut kontrollierbar. Mit Allopurinol Dauertherapie: 80-90% werden anfallsfrei, Gichttophi bilden sich zurück, Gelenkschäden werden verhindert, normale Lebensqualität. Ziel: Harnsäure dauerhaft unter 6mg/dl (besser 5mg/dl). Bei gutem Management: Normale Lebenserwartung, keine Einschränkungen. Ohne Behandlung: Zunehmende Anfälle (anfangs 1x/Jahr, später mehrmals/Monat), chronische Gelenkschäden, Gichttophi, Nierensteine, Niereninsuffizienz, erhöhtes Herz-Kreislauf-Risiko. WICHTIG: Allopurinol lebenslang einnehmen, auch wenn anfallsfrei. Absetzen führt zu Rückfall. Regelmäßige Harnsäure-Kontrollen (alle 6 Monate).
    Welche Nebenwirkungen haben Gicht-Medikamente?
    Allopurinol: Meist gut verträglich. Häufig (5-10%): Hautausschlag (meist harmlos), Magen-Darm-Beschwerden. Selten aber schwer: Allopurinol-Hypersensitivitätssyndrom (0,1%, Hautausschlag + Fieber + Organschäden, bei Auftreten sofort absetzen). Erhöhte Leberwerte (regelmäßige Kontrollen). Wechselwirkung mit Azathioprin (Immunsuppressivum). Colchicin: Durchfall (30-50%, dosisabhängig), Übelkeit, Bauchschmerzen. Bei Überdosierung: Schwere Durchfälle, Muskelschwäche. Vorsicht bei Niereninsuffizienz (Dosisreduktion). Wechselwirkung mit Makrolid-Antibiotika und Statinen (Muskelschäden). NSAR: Magenbeschwerden, Magengeschwüre (Magenschutz nötig), Nierenschäden bei Langzeitanwendung, erhöhter Blutdruck.